Energie wird teurer – auch im Kanton Glarus. Was sind die Gründe dafür?

Die Energiepreise steigen seit einigen Monaten stark und eine baldige Entspannung ist nicht in Sicht. Hauseigentümer und Mieter spüren es direkt in ihrem Portemonnaie – auch im Kanton Glarus. Nachfolgend eine Übersicht über die Gründe.

Die Lage an den internationalen Energiemärkt ist angespannt. Energiebetriebe und ihre Endkunden – Hauseigentümer, Mieter und Unternehmen – haben mit einem teilweise starken Anstieg der Preise zu kämpfen. Besonders deutlich ist er beim Gaspreis, der sich zwischen Juni und Dezember 2021 mehr als verdreifacht hat. Doch auch für Strom, Öl und Kohle werden zurzeit immer wieder ungekannte Höchststände verzeichnet.

Im Kanton Glarus kommen die Stromkunden trotz dieser Entwicklung relativ glimpflich davon. Der Strompreis bewegt sich hier traditionell im schweizerischen Mittelfeld, was auch im laufenden Jahr so bleiben dürfte (siehe Darstellung unten). Gemäss den technischen Betrieben Glarus ist 2022 mit einer Preiserhöhung von 4 Prozent über den gesamten Tarif zu rechnen.

Gestiegen sind laut den TB Glarus vor allem die Netznutzungsentgelte an die Vorlieferantin Axpo. Die Energiekosten selbst konnten – dank einer umsichtigen Einkaufsstrategie – trotz den markanten Preissteigerungen im Grosshandel gehalten werden. Weil sich der Strompreis aus Energiekosten, Netznutzung und öffentlichen Abgaben zusammensetzt, resultiert aber unter dem Strich ein Anstieg.

Höhere Energiepreise: eine Kombination verschiedener Ursachen

Der aktuelle, massive Anstieg der Energiepreise ist ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Für eine höhere Nachfrage sorgt unter anderem die weltweite wirtschaftliche Erholung nach dem ersten Pandemie-Jahr 2021. Auch geopolitische Faktoren, darunter die Ukraine-Krise, beeinflussen den Energiemarkt. Auf längere Sicht spielt zudem die kontinuierlich ansteigende CO2-Abgabe eine Rolle.

Energiebetriebe, wie die TB Glarus, können Preisanstiege durch eine kluge Beschaffungspolitik teilweise abfedern. Unerwartete Temperaturrückgänge oder geopolitische Krisen, zwingen sie jedoch dazu, kurzfristig grössere Mengen zu beschaffen. Dies zu höheren Preisen, als vorgesehen.

Übersicht: hohe Nachfrage aus Asien und weitere aktuelle Einflussfaktoren

Nebst diesen Entwicklungen treiben gemäss Experten derzeit die folgenden Faktoren die Energiepreise nach oben:

  • das Wiederauffüllen der Gasspeicher in Westeuropa hat sich durch den kalten Winter 2020/21 verzögert, wodurch zum Winteranfang 2021/22 weiterhin Nachfüllbedarf herrschte.
  • bedingt durch eine hohe Nachfrage in Asien, ist in Westeuropa derzeit nur ein limitiertes Angebot an Flüssigerdgas (Liquefied Natural Gas, LNG) verfügbar.
  • die Produktion von Solar- und Windenergie blieb in den vergangenen Jahren hinter den Erwartungen zurück, weshalb Gas zur Stromproduktion eingesetzt wurde, was wiederum die Nachfrage nach Gas erhöht. Ähnlich dürfte sich künftig auch der schrittweise Ausstieg aus der Kernenergie bemerkbar machen.
  • aktuelle Revisionen von Gasförderplattformen in Westeuropa sowie die unklare Situation um den Bau die Ostsee-Pipeline «Nordstream 2» haben ebenfalls einen Einfluss.

Wann sinken die Preise wieder?

Detaillierte Prognosen für Energiepreise sind schwierig, die Einflussfaktoren sind schlicht zu vielfältig. Energiebetriebe rechnen jedoch nicht mit einem baldigen Rückgang. Die Eidg. Elektrizitätskommission ElCom erwartet in ihrer Prognose für den Strompreis für einen durchschnittlichen Schweizer Haushalt im Jahr 2022 einen Preisanstieg von 0.7 Rp./kWh (+3%). Je nach Region verläuft die Entwicklung jedoch unterschiedlich: im Mittelfeld liegen Kantone wie Glarus, Zug und St. Gallen, während Haushalte in Basel-Stadt am meisten und Zürich am wenigsten für ihren Strom bezahlen.

Leicht ansteigende Strompreise 2022 (admin.ch)

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